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« FENNEC » (NORTH AMERICAN T28) |
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Das Trainingsflugzeug North American T-28 ist ein Tiefdecker mit Kolbenmotor, angetrieben mit einem 1300 Ps Sternmotor (Modell « Fennec »), Tandemdoppelsitzer mit einziehbarem Dreiradfahrwerk und einem maximalen Abfluggewicht von 4200 Kg. Es wurde vor über 50 Jahren für militärische Zwecke konzipiert. |
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Die « Trojan » ist 1948 geboren (Jungfernflug der T28A am 24. September 1949). Von 1950 bis 1953 wurden 1194 T28A gebaut, und nach und nach an die USAFgeliefert. Obwohl sie zu dem Zeitpunkt in Dienst gestellt wurden, als die USA schon beabsichtigten, die Grundausbildung ihrer Piloten auf Düsenflugzeugen zu machen, konnte sich die T28 doch noch behaupten : Sie hatte ein modernes Dreiradfahrwerk, nahezu das gewicht einer Kampfmaschine und konnte, nach geringen Veränderungen, aussen befestigte Waffensysteme mitführen. Die T28A wurde jedoch 1956 bei der USAF aus dem aktiven Dienst genommen und setzte seine Karriere teils im Ausland, teils bei den Kommandostäben, manchmal aber auch in Aeroklubs fort. |
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Da sie keine T28B mit 1425 Ps starken Wright R. 1820-86 (Erstflug der T28B am 6. April 1953 und 489 gebaute Exemplare) erhalten konnte, entschloss sich die französische Luftwaffe für die änderung und Neumotorisierung der T28A-Zellen (Anfangs mit 800 Ps Wright R.1300 Motor ausgerüstet). Ein Prototyp wurde so bei Pacific Airmotive Corporation (PacAero Engineering Corporation) gekauft, da diese Firma schon solche Änderungsarbeiten ausführte, in der Hauptsache für zivile Zwecke (die Maschinen wurden zu « Nomad 1 » mit 1300 Ps oder « Nomad 2 » mit 1425 Ps). |
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Es wurden auch um die 299 T28C gebaut ; wobei die T28C eine Navy-Ausführung der T28B ist (Jungfernflug am 19. September 1955). Die Fennec ist sozusagen die bewaffnete Version der Nomad 1. Nach den Testflügen der 01 (am 16. April 1960 zerstört) und der n° 02 (Erstflug im August 1959), wurden 146 Zellen der T28A importiert um sie mit Wright 1820-56 S-Motoren von 1300 Ps auszurüsten. Die Zellen mussten leicht umgeändert werden (Verstärkung des Bugradschachtes, austausch des vorderen Stossdämpfers, Änderung der Kraftstoffleitung) durch PacAero, bevor Sud-Aviation die übrigen Änderungsarbeiten übernahm (Verstärkung der Tragflächen, Anbringen von Befestigungspunkten für Bomben, Raketen oder MG-Schächte, Ausbau der Sauerstoffanlage, Austausch der Funkgeräte, Einbau einer Überlebensausrüstung, Verbesserung der Cockpitbelüftung) . |
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Die erste Serien-Fennec flog am 10. März 1960. Die letzte, die die Nummer 146 trug, lief am 11. Mai 1962 in Saint-Nazaire vom Band. Die Nummer 147 war die , auf Serienstandard gebrachte 02-Testmaschine. Etwa hundert dieser Flugzeuge wurden in Algerien eingesetzt. Sie wurden schon im Sommer 1960 für kriegstauglich erklärt. Die Fennec erwies sich als eine gute Mashine, sowohl für seine guten Flugeigenschaften als auch für die zum Schiessen notwendige Stabilität. Das Mitführen schwerer Aussenlasten beinträchtigte jedoch die Manövriereigenschaften und erforderte lange Startbahnen (Verlängerung der Rolldistanz beim Start durch Erhöhung der Masse und des Luftwiderstandes). Im Rahmen der Befriedungsaktionen in Algerien war die Fennec für gewisse Einsätze besser geeignet als die T6, insbesondere für Luftunterstützungseinsätze im Gebirge. Mitte 1962 kamen die Fennec ins Mutterland zurück wo sie den Reserveeinheiten zugewiesen wurden. Im Jahre 1965 wurden die Maschinen an verschiedene Länder abgetreten : 25 gingen nach Marokko, 63 nach Argentinien, andere nach Haïti, Formosa, Kambodscha und in die USA . |
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Die Standardbewaffnung der North-American T28 bestand aus zwei flachen Gondeln (auch Badewannen genannt) mit jeweils zwei 12,7 mm-Maschinengewehren (MB.50 Browning) mit Munition, sowie zwei Körbe mit sechs 68 mm-Raketen (Typ 122) ; dazu noch eine Zielanlage und Bedienungsknöpfe rechts im Cockpit. Die Bewaffnung konnte auch anders gestaltet werden, z.B. mit schwereren Raketen (105 oder 120 mm), mit 37 mm-Raketen (Matra-Raketenwerfer), mit 120 Kg-Bomben, aber auch mit Napalmbomben. Zur Identifizierung gab es zwei Nummern auf dem Leitwerk. Die erste galt für eine amerikanische Seriennummer (für die T28A-Zellen), darunter eine zweite, französische Numerierung (hier die Nr 147) . | ||
Heute betreibt keine Luftwaffe mehr die T28, eine Mashine aus vergangenen Zeiten. Die überlebenden Exemplare sind aber richtige Sammlerstücke die zwischen 120.000 und 300.000 Euros für noch flugfähige Maschinen gehandelt werden. Sie ist eine der verbreitesten « Warbirds » in den zivilen Zulassungsregistern. Die T28 ist eines der letzten Propellerflugzeuge die nach dem 2. Weltkrieg militärisch genutzt wurden. Während der letzten Jahre konnten gewisse Bestände von Sammlern aufgekauft werden, und die Ersatzteile sind noch nicht allzu selten geworden. In den USA werden viele Exemplare von Privatbesitzern geflogen, und genau wie Privat- oder Aeroklubmaschinen genutzt. In Frankreich bleiben noch einige Exemplare erhalten . |
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Die während der Airshow prâsentierte T28 gehört Georges KERN. Sie trägt die Seriennummer 51-3573 und das Kennzeichen F-AZKG. Fennec Nr 82 wurde am 27. Februar 1961 an di französische Luftwaffe ausgeliefert. Sie wurde in Algerien eingesetzt, wo sie durch eine Bauchlandung im Mai 1961 beschädigt wurde. Nach der Reparatur wird sie an eine amerikanische Firma abgetreten. 2001 hat sie Georges KERN gekauft und nach Frankreich zurückgebracht. Heute ist sie in Haguenau Stationiert.
Die « Fennec » bei seiner Ankunft in Haguenau, im Jahre 2001 |
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